Nachhaltigkeit bei Ulla Lingerie Féminine

 

Letzten Sommer auf der Messe in Dortmund hatte ich ein Schlüsselerlebnis zum Thema Nachhaltigkeit. Ein Vertreter für Werbeartikel kam zu uns auf den Stand und fragt ganz provokativ: „Was tut ihr Unternehmen den im Punkto Nachhaltigkeit? Wie wäre es mit einem tollen Coffee-to-Go-Becher aus Porzellan als Weihnachtspräsent für ihre Kunden?“

Die Frage hat mich zunächst stutzig gemacht und anschließend ziemlich geärgert. Das Greenwashing vieler Firmen  mit genau solchen unsinnigen Artikeln und fadenscheinigen Versuchen, die Fehler der letzten Jahrzehnte zu vertuschen macht mich ziemlich wütend. Jahrzehnte lang wurde der Produktionsstandort Deutschland mit allen Vorteilen der Nachhaltigkeit wie Umweltauflagen, Löhnen von denen Menschen auch Leben können, Know How etc. kaputt gemacht und aus Kostengründen auf die andere Seite des Planeten verlagert. Dort konnte man zu Niedrigstpreisen, ohne an Menschen und Umwelt zu denken, seine Marge optimieren und noch dazu den Preis für westliche Verbraucher immer weiter senken. Somit sind bei den meisten Verbrauchern die Wertschätzung  und ein reelles Preisverständnis völlig verloren gegangen.

Die Firma Ulla hat sich von Anfang an von diesem Unsinn distanziert. Wir haben unsere Produktion nicht nach Fernost verlagert, haben am Produktionsstandort Deutschland festgehalten und sind auch noch immer treue Kunden bei unseren europäischen Vorlieferanten, die ebenfalls alle sehr unter der Standortverlagerung gelitten haben. Viele dieser Firmen mussten sich extrem verkleinern, nur um einigermaßen mit den preislichen Vorzügen der Produkte aus Fernost konkurrieren zu können, trotz Umweltauflagen und hohen Löhnen.

Also um auf das Thema Nachhaltigkeit zurückzukommen. Was zeichnet die Marke Ulla Lingerie féminine also aus? Wir verwenden schon immer fair und umweltfreundlich produzierte Rohwaren aus Europa. Wir produzieren noch immer 50% aller Teile in Leinach in unserer eigenen Manufaktur. Der Rest wird innerhalb Europas in Slowenien und Lettland ebenfalls fair gefertigt und muss nicht im Schiff um die halbe Welt fahren. Wir halten unsere Kollektion klein aber fein und werden den Trend der Oberbekleidung von fünf oder mehr Kollektionen pro Jahr, von denen die Hälft direkt in den Müll wandert, sicher auch in Zukunft nicht mitmachen. Qualität und Tragekomfort kombiniert mit Fairness und umweltfreundlicher Produktion sind bei uns also schon immer Thema und nicht erst seit Greta Thunberg uns die Augen geöffnet hat.

Über den Autor

Stella Weidauer

Geschäftsleitung und promovierte Biochemikerin mit dem analytischen Blick für die Zahlen


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