Ein Bericht über Corona und über ein Familienunternehmen in der Zeit in der Krise

Ich bin Katja, arbeite seit meiner Ausbildung im Wäschefachhandel und möchte Euch einen kurzen Einblick in meine Zeit während der Corona Krise geben.
Im Ulla Shop arbeite ich seit Juni 2017. Ich liebe meine Arbeit als Fachverkäuferin – man ist gerade beim Wäscheverkauf sehr nah am Kunden, die Beratung wird bei uns groß geschrieben und man bekommt sehr oft auch die ein oder andere sehr persönliche Geschichte erzählt. Ich arbeite gerne hier und hätte mir niemals vorher Gedanken darüber gemacht, wie es ist, nicht auf Arbeit gehen zu dürfen: bis zur Corona Pandemie.

Es war März 2020: Kurz vor der verordneten Schließung der Einzelhandelsgeschäfte kam erstmal noch unsere neu bestellte Bademode. Geordert in der vorherigen Saison – jetzt war er da, der Sommer und wir hatten ein volles Lager und keine Verkaufsperspektive. Dann kam der endgültige Lockdown. Man ist orientierungslos und geschockt. Bleibt die Frage wie es weitergeht. Sowohl für mich beruflich, als auch für meinen Arbeitgeber, die Firma Ulla Miederfabrik.

Erstmal zu Hause zu sein, war schon eine seltsame Situation für mich. Man verfolgt die Nachrichten, hat immer wieder Hoffnung, dass die Lage um Corona doch schnell wieder besser wird und man so schnell wie möglich zurück in seinen Alltag kann.
Bei Ulla ging es in der Produktion weiter. Ein großes Glück. Wir hatten Kapazitäten frei und genug Näherinnen vor Ort, die sofort in die Maskenproduktion einsteigen konnten. Ich wurde am nächsten Tag angerufen, dass ich arbeiten kommen kann: Mithelfen. Endkontrolle. Masken einpacken. Versand. Es gab wieder eine Perspektive. Es gab Arbeit für jeden, der mithelfen wollte und mit anpacken konnte.

Direkt nachdem die Läden wieder öffnen durften, standen auch wir wieder im Ulla Shop und freuten uns auf unsere Kundinnen. Wir waren vorbereitet: Hygieneplan war erstellt, Desinfektionsmittel stand bereit, Maske auf und endlich war unser Shop wieder offen.
Die ersten zwei Tage waren etwas verhalten, da auch unsere Kunden sich erstmal an die neue Situation gewöhnen mussten. Am dritten Tag war der Laden den ganzen Tag voll. Mit Abstand und Mindestkundenanzahl war der Parkplatz vor der Firma mit Leuten gefüllt – nacheinander durften wir jeden bedienen, beraten und unsere Kunden wieder glücklich machen. Es war so ein tolles Gefühl.
Ab diesem Mittwoch ist unser Laden fortlaufend immer gut besucht. Wir verkaufen aktuell viel mehr Bademode als die Saisons davor. Die Leute machen Urlaub am Meer oder haben sich in der Corona Krise eigene Pools in den Garten gebaut. Jeder möchte einen neuen Bikini oder Badeanzug.
Auch unsere Dessous verkaufen sich super. Die Kunden sind umso mehr dankbar für unsere Beratung und unsere Arbeit wird gefühlt sogar noch mehr geschätzt als vorher.
Ich bin gerade sehr dankbar, dass wir diese Zeit gemeinsam durchgestanden haben.

Eure Katja

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